Bedrohte Demokratie

Lippe: Vorbereitung auf den Weltgebetstag


Vorbereitungen zum Weltgebetstag 2023 Taiwan. Mit Shih-En Hung, Yi-Wen Lai, Maria Beineke-Koch, Susanne Tono, Brigitte Fenner und Fan-Chin Chai (von links) © Lippe

Am 3. März 2023 steht unter dem Motto: „Glaube bewegt“ Taiwan im Zentrum vieler Kirchengemeinden in Lippe. Pfarrerin Brigitte Fenner stellte im Gemeindezentrum ein Land vor, dessen Demokratie durch Chinas Einflussnahme immer mehr auf dem Spiel steht.

Die Vorbereitungen zum Weltgebetstags laufen in den lippischen Gemeinden auf vollen Touren: Auf Einladung der Evangelischen Frauen in Lippe informierte ein ökumenisches Team unter der Leitung von Pfarrerin Brigitte Fenner in Detmold über Taiwan. Der Inselstaat mit seinen 23 Millionen Menschen bildet den Schwerpunkt beim nächsten Weltgebetstag.

In einem bebilderten Vortrag vermittelte Pfarrerin Susanne Tono Eindrücke zu einem Land voller kultureller Vielfalt und Naturwunder. Brigitte Fenner sprach mit zwei Frauen aus Taiwan, die schon lange in Deutschland leben und über ihre Erfahrungen im Alltagsleben berichteten. Fan-Chin Chai wohnt seit 40 Jahren in Detmold und Yi-Wen Lai kam 2004 zum Musikstudium nach Detmold und arbeitet nun als Kirchenmusikerin in Heidenoldendorf.

Taiwan ist stolz auf seinen Wohlstand und seine Demokratie, die allerdings immer stärker durch die Einflussnahme Chinas bedroht ist. Das Land ist der weltweit größte Produzent von Computerchips mit vielen Handelsbeziehungen. Seit 1996 wird der Präsident demokratisch gewählt und seit 2019 dürfen gleichgeschlechtliche Paare heiraten. Damit nimmt Taiwan eine Vorreiterstellung in Asien ein.

Die Frauenbewegung ist eine treibende Kraft der Demokratie. Es herrscht Religionsfreiheit und das Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Religionen verläuft friedlich. Diverse Religionen sind durch Tempelanlagen im ganzen Land präsent. Den chinesischen Volksglauben praktizieren 40 Prozent, Buddhismus und Daoismus 37 und das Christentum 5 Prozent der Bevölkerung. Unter den indigenen Einwohnern gehören 60 Prozent einer christlichen Kirche an.


Quelle: Lippe