Vorstandsbericht 2007

Geschäftsbericht des Vorsitzenden

vorgelegt zur Mitgliederversammlung am 18. März 2007

von Dr. J. Marius J. Lange van Ravenswaay


In diesem Jahr darf die Gesellschaft für die Geschichte des reformierten Protestantismus bereits auf eine 8-jährige erfolgreiche Vereinsge-schichte zurückschauen Es ist dies eine Tatsache, die für den Bereich geisteswissenschaftlicher Arbeit in unserem Land durchaus keine Selbstverständlichkeit darstellt.
Sechs internationale Tagungen zum weiten Spektrum der Geschichte des reformierten Protestantismus mit besonderen Fragestellungen im Bereich der Kunstgeschichte, der Kirchengeschichte, der Sozialge-
schichte, der Philosophie- und der Rechtsgeschichte erfreuten sich stets reger Beteiligung. Überdies zeigt die Resonanz und die Aufnahme der Präsentation der unterschiedlichen Forschungsergebnisse und der
mannigfachen Forschungsansätze in der Reihe der Emder Beiträge zur Geschichte des reformierten Protestantismus , wie sehr das Anliegen
unserer Gesellschaft einen zentralen Nerv in unserer Wissenschafts-landschaft berührt: Es ist und bleibt dies die Vermittlung von Forschung und Wissenschaft im Bereich der Aufarbeitung der Geschichte des reformierten Protestantismus an ein breiteres interessiertes Forum.

Damit freilich spricht unsere Gesellschaft einen kardinalen Ausschnitt der Kulturwahrnehmung an, der weit über die Grenzen des deutsch-sprachigen Raumes hinausgeht und macht deutlich, wie sehr das Reformiertentum mit der europäischen Geschichte insgesamt verbunden ist.
Inwieweit dies nun auch weiterreichende Konsequenzen für die Arbeit der Gesellschaft für die Geschichte des reformierten Protestantimus hinsichtlich ihrer internationalen Öffnung haben muss, wird in der Zukunft
grundsätzlich zu klären sein.

Die Arbeit einer wissenschaftlichen Gesellschaft zeigt sich zwar in ihrem wahrnehmbaren Auftreten nach außen, dies ist allerdings nicht möglich ohne das kontinuierliche und beharrliche ehrenamtliche Engagement, das im Hintergrund geschieht. Zu danken ist in diesem Zusammenhang allen Mitgliedern des Vorstands: Frau Dr. Sigrid Lekebusch, Frau Dr. Ursula Fuhrich-Grubert, Herrn Prof. Dr. Alasdair Heron, Herrn Prof. Dr. Matthias Freudenberg, Herrn Pfarrer Hans-Georg Ulrichs, Herrn Prof. Dr. Hermann Selderhuis, Herrn Prof. Dr. Thomas Kuhn , Herrn Prof. Dr. Georg Plasger sowie dem Generalsekretär der Reformierten Bundes Herrn Pfarrer Jörg Schmidt.
Für vielfältige Hilfe danken wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden und insbesondere ihrem Direktor Herrn Dr. Walther Schulz. Dank gilt auch Herrn Pastor Christian Züchner für alle Arbeit im Zusammenhang unseres Internetauftritts.


Mit ganz besonderer Freude darf ich an dieser Stelle vermerken, dass unsere Gesellschaft nunmehr bereits zum vierten Mal den J. F. Gerhard Goeters – Preis für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Erforschung der Geschichte des reformierten Protestantis-
mus verleiht. Auch hier hat sich unsere Gesellschaft mittlerweile deutlich wahrnehmbar im Konzert vergleichbarer Aktivitäten positioniert, zumal dieser Preis inzwischen mit einem Preisgeld von 2 500, 00 € ausgestattet ist.
Wir freuen uns sehr, den J. F. Gerhard Goeters - Preis in diesem Jahr an Frau Dr. Judith Becker aus Heidelberg für ihre Dissertation mit dem Titel „„Kirchenordnung und Kirchenzucht im 16. Jahrhundert: Johannes a Lascos Kirchenordnung für London und ihre Bedeutung für niederländisch- und französischsprachige Fremdengemeinden“ verleihen zu können.


Gestatten sie mir abschließend einen Ausblick: Mit großen Schritten nähern wir uns einen besonderen Jubiläumsjahr für den weltweiten Protestantismus: Im Jahre 2009 feiern wir den 500. Geburtstag des Reformators Jean Calvin. Der Vorstand unserer Gesellschaft hat daher in Absprache mit dem Reformierten Bund beschlossen, die Emder Tagung im März 2009 ganz dem Werk und der Bedeutung Calvins zu widmen. Auch hier freuen wir uns schon heute auf viele Anregungen und eine breite internationale Mitarbeit, die dann vielen Interessierten zugute kommen kann. 


Dr. theol. J. Marius J. Lange van Ravenswaay