Vorstandsbericht 2005

Geschäftsbericht des Vorsitzenden

vorgelegt zur Mitgliederversammlung am 6. März 2005

von Dr. J. Marius J. Lange van Ravenswaay

 

 

Als die Gesellschaft für die Geschichte des reformierten Protestantismus im April 1999 offiziell gegründet wurde, konnte noch niemand absehen, in welcher Weise sich das kühne Vorhaben unseres Vereins, das Bewusstsein für die reformierte Tradition zu stärken und ihre wissenschaftliche Aufarbeitung zu fördern, im Konzert internationaler Wissenschaftsarbeit behaupten würde. Heute nach nur sechs Jahren Vereinsarbeit können wir auf vier internationale Tagungen unserer Gesellschaft in Emden sowie auf namhafte Beteiligungen an weiteren Symposien und Tagungen zurückblicken und mit dem heutigen Tage bereits die fünfte Emder Tagung zur Geschichte des reformierten Protestantismus wiederum mit regem internationalen Zuspruch beginnen.

Auch wurden die Vorträge aller bisherigen Tagungen in der Reihe der Emder Beiträge zum reformierten Protestantismus beim Foedus - Verlag Wuppertal veröffentlicht und damit einer noch breiteren Leserschaft zugänglich gemacht.

Die rege Beteiligung an unseren Tagungen sowie die Vielfalt der präsentierten Beiträge spiegelt sich mittlerweile auch in einer respektablen Mitgliederzahl unserer Gesellschaft von inzwischen 65 Personen aus dem In- und Ausland. Mit besonderer Trauer erfüllt uns an dieser Stelle der frühe Tod unseres geschätzten Gesellschaftsmitglieds Prof. Dr. Jörg Haustein im Herbst 2004, an den wir uns heute nochmals in Dankbarkeit erinnern.

Eine besondere Ehre und Freude war und ist es für uns, dass wir mit dem an den im Jahre 1996 verstorbenen Bonner Kirchenhistoriker Prof. Dr. Johann Friedrich Gerhard Goeters erinnernden „J. F. Gerhard Goeters – Preis“ überdies in der ansonsten eher finanziell kargen Landschaft im Bereich der Geisteswissenschaften in unserem Land ein wichtiges Zeichen zu setzen in der Lage waren. In diesem Jahr verleiht unsere Gesellschaft den J.F. Gerhard – Goeters –Preis an den Zürcher Privatdozenten Dr. theol. Peter Opitz.

Die eigentliche Arbeit der Gesellschaft für die Geschichte des reformierten Protestantismus zeigt sich in ihren Tagungen und Publikationen, eine Arbeit die stets von neuem Vorbereitung, Organisation und entsprechende Nacharbeit erforderlich macht. Ohne das kontinuierliche Engagement sowie die stets geforderte Kreativität der Vorstandsmitglieder wäre das bislang Geleistete niemals möglich gewesen; so gilt Ihnen, den Vorstandsmitgliedern, an dieser Stelle ein ganz besonderer Dank.

Zu danken ist aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Johannes a Lasco Bibliothek zu Emden mit ihrem Direktor Dr. h.c. Walter Schulz für alle geleistete Unterstützung, unserem Vereinsmitglied Pastor Christian Züchner für die kundige Pflege unserer homepage sowie Herrn Jörg Schmidt vom Foedus - Verlag bei der Drucklegung der Tagungsbeiträge.

Unser Geschäftsbericht wäre unvollständig, wenn neben den genannten Erfolgen und Fortschritten nicht auch die aufweisbaren Defizite genannt würden. Sicher sind unsere Tagungen mit ihren unterschiedlichen Beiträgen aus der „Forschungsküche“ eine gern genutzte Möglichkeit der gegenseitigen Information und des schnellen Austausches, dennoch leistet unser Verein noch nicht die gewünschte Vernetzung und den Austausch von Informationen über Projekte und Forschungsvorhaben über eben unsere Tagungen hinaus. Regelmäßige Vereinsnachrichten fehlen ganz, sieht man einmal von den publizierten Tagungsbeiträgen sowie den Nachrichten in unserer homepage ab.

Der Vorstand regt daher an, dass alle Gesellschaftsmitglieder ein jährlich erscheinendes Nachrichtenblatt erhalten sollen, dass ein noch zu berufender Redaktionsbeirat erstellen könnte. Auch wird der Vorstand dafür Sorge tragen, dass im Rahmen unserer homepage , „ www.ref-kirchengeschichte.de“ , eine besondere Rubrik mit Forschungsnachrichten und Projekten aufgenommen wird, die eine leichtere Kommunikation unter den Forschenden ermöglicht. Auf diese Weise würde insbesondere unserem erklärten Anliegen nach Austausch auch auf internationaler Ebene sicherlich besser Rechnung getragen werden können.

Mit dem Anschreiben zur Einladung haben alle Gesellschaftsmitglieder auch eine Mitgliederliste erhalten. Bitte prüfen Sie diese Liste und teilen Sie uns gegebenenfalls Adressenänderungen oder Veränderungen in der email-Anschrift bitte umgehend mit. Nur so ist ein reibungsloser Informationsfluss möglich.

Es versteht sich von selbst, dass unsere Gesellschaft an dieser Stelle für weitere Impulse und Vorschläge offen ist.

Die Gesellschaft für die Geschichte des reformierten Protestantismus lebt von ihrer

personalen Vielgestaltigkeit, vom Gespräch zwischen interessierten Laien und wissenschaftlich Forschenden und nicht zuletzt von ihrer ökumenischen Offenheit, die dem Reformiertentum seit seinen Anfängen immer ein besonderes Anliegen war.

Ich gebe daher meiner Hoffnung Ausdruck, dass es unserer Gesellschaft auch in der Zukunft gelingen möge, das oft bemühte reformierte „semper reformanda“ in ökumenischer Verantwortung einer kreativen Forschungsenergie zuzuführen. 


Dr. theol. J. Marius J. Lange van Ravenswaay